La Fortuna ist eine Stadt am Fusse des Volkans Arenal. La Fortuna bedeutet „das Glück“ und das müssen die Einwohner hier wohl haben, wenn man Haustür an Haustür mit einem aktiven Volkan lebt. Es ist eine schöne Stadt und das Panorama ist unschlagbar. Leider haben das schon einige vor uns bemerkt und so wimmelt es nur so von Touristen. Wir entziehen uns dem Rummel und schlagen unser Lager etwas außerhalb der Stadt auf. Unser Plan ist es, auf den erloschenen Vulkan Cerro Chato zu steigen und auf seinen wunderschönen See im Krater zu schauen. Gesagt, getan wir starten früh morgens und machen uns an den Aufstieg. Die Höhe, die Hitze, zu wenig getrunken?? Ich weiß es nicht aber plötzlich plagen mich irre Kopfschmerzen und mir wurde übel, den coolen Teil des Aufstiegs hab ich leider verpasst. David und die Mädels gehen ohne mich weiter, das letzte Stück an den Rand des Kraters. Nach ein paar Stunden kommen alle drei fix und fertig und vor allem matschig zurück. Sie berichten mir von dem schweren Aufstieg. Der Weg ist offiziell geschlossen und somit wird er auch nicht in Stand gehalten. Starke Regenfälle haben ihn in eine steile, matschige Furche verwandelt. Erschöpft kommen wir am späten Nachmittag an unserem Nachtlager an.
Auch lassen wir uns den Arenalsee nicht entgehen und fahren am nächsten Morgen um den gleichnamigen Vulkan herum nach El Castillo. Dort gibt es eine Schmetterlingsfarm und wir kommen aus dem staunen nicht mehr raus. Irgendwie wie in einem Märchen, wenn die bunten Flattermänner in den leuchtesten Farben um dich herum schwirren.
Der Weg aus den Bergen an den Strand nach Jaco ist lang, sehr lang und kurvig. Wir haben die lange Autofahrt etwas unterschätzt. Die berühmte Krokodilbrücke, kurz vor Jaco, sehen wir nur noch bei Sonnenuntergang. Hier tummeln sich tagsüber sämtliche Krokodile unter der Brück am Flussufer. Während sie in der Sonne eher lahm und träge sind, wachen die Krokodile bei Sonnenuntergang auf und machen sich auf die Jagt.
Jaco ist DIE Surferstadt. An der Hauptstraße reihen sich Restaurant, Bars und kleine Shops aneinander. Überall blinkende Lichter und Reklame. Nach längerer Zeit in der Natur kommt mir die Stadt wie Vegas vor. Die Mädels und ich sind ganz aufgeregt und laufen die Straße auf und ab… es gibt einfach zu viel Auswahl. Sushi, Pizza, Burger, Seafood, Steakhouse zum Schluss entscheiden wir uns dann doch wieder fürs klassische, die Pizza. Die Pizzaria hat es aber in sich, jeder darf seine Pizza selbst zusammenstellen und zack im Steinofen gebacken haben wir sie nach 2 Minuten auf dem Teller. Bon Appetit 🙂 So aufregend die Stadt ist, so gruselig ist der Campingplatz. Mitten in Jaco, was haben wir auch erwartet? Auch der Strand lässt zu wünschen übrig und so wir düsen am Morgen gleich weiter immer an der Pazifikküste entlang.
Ein Campingplatz voller Iguanas? Ja das gibt es in Dominical und zwar direkt am Beach. Wir staunten nicht schlecht, als wir Schutz vor der Sonne suchend im Schatten sassen und wir nicht die einzigen waren. Um uns herum wimmelte es von Leguanen. David und Chrischi konnten ihr Glück kaum fassen, während Dani und ich eher skeptisch diesen kleinen Drachen gegenüber standen. Leguane sehen bei genauerem betrachten wirklich aus wie kleine Drachen. Und sie sind gierig. Chrischi machte sich die Mühe eine Banane in kleine Stückchen zu zerkleinern, während es dem Leguan zu lange ging und er ganz einfach die komplette Bananenschale in einem Haps verschlang. Am Nachmittag als die Sonne nicht mehr ganz so erbarmungslos auf uns niederbrannte, sprangen wir vier in den Wellen herum. Je später der Tag, desto größer wurden die Wellen, irgendwann durften wir dann nicht mehr ins Wasser, weil es schlichtweg zu gefährlich war. Auch die Surfer wurden aus den Wellen gepfiffen.
Das Flutterby in Uvita, ohje das Hostel haben wir ganz schön aufgemischt. Uvita ist nur ein kleines Dörfchen, aber sehr berühmt für den Strand in Form einer Walflosse. Das Flutterby ist ein eco-Hostel und wunderschön. Der besagte Abend war Valentinstag, nach einem Pina Colada war ich natürlich schon gut angeheitert, aber die Mädels legten jetzt erst richtig los. Einmal durch die Cocktailkarte trinken war das Ziel des Abends, immer fest im Blick den Barkeeper Matt aus Neuseeland. David und ich machten einen romantischen Spaziergang am Strand und ließen die Mädels, nur für eine Stunde, an der Bar alleine. Als wir wieder zurück kamen fanden wir Dani und Chrischi, ziemlich bedüdelt am zweitletzten Cocktail, an der Bar wieder. David konnte nur noch da sitzen und schmunzelnd das Geschehen beobachten. Nun ja der Abend artete in einem großen schwarzen Loch aus und wir lassen es lieber in der Erinnerung in unseren Köpfen 😀 Am nächsten Morgen haben wir Mädels uns für eine Yogastunde verabredet. Chrischi verschlief das Yoga und Dani schlug sich tapfer mit mir durch. Alle noch ein bisschen mehr oder weniger angeschlagen, mieteten wir uns Surfbretter und versuchten uns in den Wellen. David gab sein Bestes als Surflehrer.
Die Zeit raßt uns davon und wir müssen unser Lieblingshostel nach drei Tagen verlassen, wir wollen schließlich noch die Karibik sehen. Also los über die Berge an die karibische Küste. Zwischenstopp machen wir in Orosi. Das Dorf in den Bergen ist für ihre Schweizer Bäckerei bekannt. Zopf, Brötchen und Schokicroissant, mhhh wir haben uns am nächsten Morgen schon früh mit vielen Leckereien eingedeckt und fuhren zum Frühstücken auf den Vulkan Irasu hoch. Frühstück auf dem höchsten Vulkan Costa Ricas auf 3432 Meter, das ist Reisen! An schönen Tagen kann man von dort aus die Pazifikküste und die Karibikküste sehen, nur spielt das Wetter nicht so mit und wir sehen dicken weißen Nebel.
Puerto Viejo ist die karibische Schönheit Costa Ricas. Hier heißt es Flipflops ausziehen, Barfuß am Strand schlendern, die besten Nachos essen, das Leben feiern und vor allem einen Gang runter schalten. Nirgends wird Pura Vida so gelebt wie in Puerto Viejo. Eigentlich sollte hier jeden Tag die Sonne scheinen, aber wir sind pünktlich zur Regenzeit eingetroffen und so gibt es jeden Tag hier und da einen kurzen Regenschauer. Das hält uns aber nicht ab, Fahrräder auszuleihen und uns auf den Weg zum schönsten Strand Costa Ricas zu machen. Wir haben Glück und die Sonne ist den ganzen Tag hoch oben am Himmel. Wir können den weißen Sandstrand in vollen Zügen genießen. Auf dem Rückweg entdecken wir ein Faultier, dass sich den falschen Baum zum Fressen ausgesucht hat. Der Baum zu klein oder das Faultier zu dick, auf jeden Fall hängt der Baum tief in die Straße. Das Faultier lässt sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und futtert genüsslich die jungen grünen Blätter des Baumes. Das ist nicht das erste Faultier, das wir aus nächster Nähe betrachten können, am Abend davor kletterte eine Faultiermami mit ihrem Baby auf dem Rücken, direkt neben unserem Schlafplatz, einen Baum runter. Das langsame und gechillte Leben hier in Puerto Viejo muss den Faultieren wohl zusagen. Ein Einkaufsbummel durch das Dorf lassen wir Mädels uns selbstverständlich nicht nehmen. Es gibt einfach zu viele kleine süße Shops, die so einiges an Krimskrams verkaufen.
Der gefürchtete Abschied steht uns bevor, David und ich müssen weiter nach Panama um dort, unser Auto nach Kolumbien zu verschiffen und die Mädels müssen wieder nach Hause.
Für Chrischi und Dani:
Es bedeutet mir die Welt, dass ihr uns besuchen gekommen seid! Die vier Wochen waren natürlich viel zu kurz und viel zu schnell vorbei. Wir haben die Zeit mit euch so sehr genossen. Es ist einfach so schön Herzensmenschen um sich herum zu haben und so viele unglaublich tolle Sachen gemeinsam zu erleben. Ich sag nur „Nussstängeli“.
In diesem Sinne auf nach Panama